© 2020
Dikussionsteil
Fragen und Behauptungen zum
Buch
Ich
möchte
mit
diesem
Buch
eine
Diskussion
in
unseren
(frei-)
kirchlichen
Kreisen
anregen.
Diese
ist
aktuell
voll
im
Gang.
Seit
der
Veröffentlichung
der
„Trauscheinlüge?“
habe
ich
viele
Gespräche
geführt
und
Fragen
beantwortet.
Rein
zahlenmäßig
überwiegen
die
positiven
Rückmeldungen.
Immer
wieder
bekomme
ich
Anrufe,
Briefe
und
Besuche
von
Christen,
die
dankbar
sind,
dass
das
Buch
erschienen
ist.
Mir
geht
es
allerdings
nicht
in
erster
Linie
darum,
eine
möglichst
große
Anzahl
von
Unterstützern
hinter
mich
zu
bringen.
So
sehr
ich
mich
über
Ermutigung
freue
und
Unterstützung
brauche,
so
sehr
wünsche
ich
mir
auch
einen
positiven
Dialog
mit
denen,
die
das
Buch kritisch betrachten.
In
diesem
Diskussionsteil
möchte
ich
Antworten
auf
all
die
Fragen
geben,
die
mir
in
letzter
Zeit
gestellt
worden
sind.
Ich
vermute,
dass
etliche
Menschen
das
Buch
nicht
wirklich
gelesen
haben
und
nur
aufgrund
des
Titels
über
den
Inhalt
mitdiskutieren.
Darum
ist
es
kein
Wunder,
dass
teilweise
sehr
abstruse
Behauptungen
in
Umlauf
sind.
Darüber
hinaus
beruht
einiges
an
Kritik
auf
Missverständnissen.
So
wird
hartnäckig
behauptet,
dass
in
meinem
Modell
die
Ehe
durch
die
Sexualität
geschlossen
würde,
obwohl
ich
das
so
nicht
schreibe.
Im
folgenden
gebe
ich
jeweils
10
Antworten
auf
10
Fragen
und
Behauptungen.
Ich
hoffe,
dass
ich
auf
diese
Art
dazu
beitragen
kann,
dass
sich
Missverständnisse verringern.
QUESTIONS and ANSWERS
Ten frequently asked questions
Frage
1:
Die
meisten
christliche
Veröffentlichungen
argumentieren
anders
wie
du.
Wie
kommt
es,
dass
du
zu
einem
anderen
Schluss
kommst
und
altbewährtes
Wissen
so
einfach
hinterfragst?
Wieso
ist
vor
dir
noch
niemand
auf
solche
Ideen
gekommen?
Genau
diese
Frage
habe
ich
mir
auch
schon
oft
gestellt.
Wenn
man
sich
die
Bibliografie
am
Schluss
des
Buches
anschaut,
dann
sieht
man,
wie
viel
ich
im
Vorfeld
über
das
Thema
gelesen
habe.
Ein
Großteil
der
Lesearbeit
geschah,
weil
ich
prüfen
wollte,
ob
tatsächlich
noch
niemand
über
dieses
Thema
in
ähnlicher
Weise
geschrieben
hat.
Zu
meiner
Überraschung
musste
ich
feststellen:
Wenn
die
Themen
Sex
vor
der
Ehe
bzw.
Ehe
ohne
Trauschein
aus
(frei-)
kirchlicher
Sicht
behandelt
wurden,
dann
quasi
ausschließlich
aus
der
Perspektive
der
aktuell
prägenden
Moral,
die
ich
im
Buch
hinterfrage.
Ich
habe
teilweise
sehr
heftige,
negative
Reaktionen
auf
mein
Buch
erhalten.
Manche
Briefe
waren
so
formuliert,
dass
man
nicht
vermuten
würde,
dass
sie
von
gläubigen
Christen
geschrieben
worden
sind.
Das
mag
schon
ein
Teil
der
Antwort
sein.
Vermutlich
bin
ich
einfach
der
Erste,
der
sich
getraut
hat,
eine
Gegenposition
zur
aktuell
prägenden Moral aufzuschreiben.
Hinzu
kommt,
dass
es
im
Laufe
der
Kirchengeschichte
immer
Zeiten
gab,
in
denen
alte
Denkweisen
hinterfragt
worden
sind.
Ich
denke
da
zum
Beispiel
an
John
Nelson
Darby.
Als
der
im
19.
Jh.
n.
Chr.
aufgrund
von
1Thess4,13-18
die
Lehre
von
der
Entrückung
der
Gläubigen
entdeckte,
da
wurde
er
von
den
Christen
seiner
Zeit
ausgelacht
und
kritisiert.
Ihm
wurde
vorgeworfen,
etwas
zu
behaupten,
das
man
1500
Jahre
lang
anders
gesehen
hatte.
Die
Kirche
des
Mittelalters
und
die
Reformatoren
haben
nicht
an
die
Entrückung
geglaubt.
Heutzutage
ist
die
Entrückungslehre
aber
in
vielen
evangelikalen
Gemeinden
angekommen.
Vielleicht
geht
es
mit
den
Überlegungen
in diesem Buch ähnlich.
Frage
2:
Der
standesamtliche
Trauschein
mag
biblisch
nicht
belegt
sein,
aber
er
gibt
immerhin
eine
Orientierung.
Schafft
dein
Buch
nicht
eine
Orientierungslosigkeit?
An
was
für
eine
moralische
Ordnung
sollen
sich
Christen
halten,
wenn
die
standesamtliche
Eheschließung
keine
Bedeutung
mehr
hat?
Wo
ist
der
Nutzen
von
deinem
Modell?
Es
geht
mir
nicht
darum
Unordnung
zu
schaffen.
Ich
sage
auch
nicht,
dass
die
standesamtliche
Eheschließung
keine
Bedeutung
mehr
hätte.
Worum
es
mir
geht,
ist
die
Feststellung,
dass
der
Trauschein
nicht
das
ist,
was
eine
Ehe
vor
Gott
schafft.
Genau
diese
Meinung
hat
sich
aber
in
vielen
Köpfen
festgesetzt.
Ich
belege
das
durch
viele
der
Zitate
in
meinem
Buch.
Der
Nutzen
des
drei
Schritte
Modells
ist,
dass
wir
in
unseren
Gemeinden
aufhören
könnten,
eine
gesegnete
Beziehung
daran
zu
messen,
ob
der
Trauschein
vorhanden
ist
oder
nicht.
Das
Konkubinat
bzw.
die
sogenannte
„wilde
Ehe“
hat
bei
vielen
Christen
einen
durchwegs
negativen
Ruf.
Das
typische
Denken
ist:
Wer
ohne
Trauschein
zusammenlebt,
der
meint
es
nicht
ernst!
Das
führt
dazu,
dass
Paare,
die
verbindlich
zusammen
sind,
nicht
wirklich
zusammen
sein
können,
wenn
sie
noch
keinen
Trauschein
haben.
Es
gibt
etliche
Beispiele,
wo
christliche
Paare
aus
der
Mitarbeit
ausgeschlossen
wurden,
weil
sie
vor
ihrer
standesamtlichen
Trauung
zusammen
in
Urlaub
gefahren
sind.
Es
gibt
noch
mehr
Beispiele,
wo
christlichen
Paaren
die
kirchliche
Hochzeit
verweigert
worden
ist,
weil
sie
schon
vor
der
staatlichen
Eheschließung
zusammengezogen
sind.
Ich
höre
immer
wieder,
dass
Pastoren
von
bereits
zusammenlebenden
Paaren
erwarteten,
für
einige
Zeit
auseinander
zu
ziehen,
um
kirchlich
getraut
werden
zu
können.
Ich
halte
so
etwas
für
entmündigend
und
schlussendlich für Erpressung!
Auf
der
einen
Seite
wünschen
wir
uns
reife
Gläubige,
die
selbstständige
Entscheidungen
unter
der
Führung
des
Heiligen
Geistes
treffen
sollen.
Auf
der
anderen
Seite
spielen
gerade
wir
Pastoren
uns
als
moralische
Instanz
auf,
die
Ähnlichkeiten
zu
früheren
Jahrhunderten
aufweist.
Wer
das
Buch
mit
einer
offenen
Haltung
liest,
der
wird
feststellen,
dass
es
mir
nicht
um
Unordnung
geht.
Ich
denke,
dass
die
Anweisungen
Gottes
in
1Mo2,24
ein
gutes
und
lebbares
Modell
für
den
Aufbau
einer
Beziehung
anbieten.
Eltern,
Freunde
und
Gemeinde
könnten
Paare
nach
diesem
Modell
durch
die
einzelnen
Phasen
des
Beziehungsaufbaus
begleiten.
Wenn
wir
aufhören
würden,
die
Sicht
der
aktuell
prägenden
Moral
zu
glauben,
dann
könnten
wir
mit
Paaren
auch
viel
früher
über
Sexualität
und
finanzielle
Absicherung
sprechen.
Aktuell
ist
es
so,
dass
viele
Paare
nach
ihrer
Hochzeit
in
Bezug
auf
Sex
ins
„kalte
Wasser“
geschmissen
werden.
Ausserdem
werden
gerade
ältere
Paare
zu
einem
Trauschein
gedrängt,
der
ihnen
häufig
finanzielle
Nachteile
bringt.
Orientierungslosigkeit
entsteht
dort,
wo
man
nicht
über
Dinge
spricht.
Ich
wünsche
mir,
dass
sich
Gemeinden
aufmachen
und
aufgrund
der
drei
Säulen
nach
1Mo2,24
neu
überlegen,
wie
ein
biblisches
Modell
für
Freundschaft,
Sexualität und Ehe aussehen kann.
Frage
3:
Du
sagst,
dass
Sex
schon
vor
dem
standesamtlichen
Trauschein
möglich
ist.
Verführst
du
Teenager
so
nicht
zur
verfrühten
Sexualität?
Ich
sage
im
Buch
an
vielen
Stellen,
dass
sich
das
Modell
der
drei
Säulen
nicht
an
Teenager
richtet.
Gott
sagt
in
1Mo2,24,
dass
eine
Ehe
in
seinem
Sinne
aufgebaut
wird,
wenn
ein
Paar
sich
von
den
Eltern
gelöst
und
sich
ausgiebig
Zeit
zum
Kennenlernen
genommen
hat.
Beides
ist
bei
Teenagern
in
der
Regel
nicht
der
Fall.
Man
wohnt
noch
daheim
und
verliebt
sich
heute
in
den
einen
und
morgen
in
den
anderen.
Solange
man
noch
nicht
selbstständig
ist
und
die
Hormone
in
Aufruhr
sind,
sollte
man
nicht
über
Ehe
nachdenken
müssen.
Natürlich:
Wer
den
Inhalt
des
Buches
auf
das
Thema
Freiheit
reduzieren
möchte,
der
könnte
daraus
ableiten,
dass
ich
Teenagern
die
freie
Liebe
zuspreche.
Das
ist
aber
nicht
der
Fall!
Ich
plädiere
in
meinem
Buch
neben
der
Freiheit
auch
für
Eigenverantwortlichkeit.
Das
bedeutet,
dass
Eltern
und
Gemeinden
anfangen,
ihren
Kindern
schon
lange
vor
der
Pubertät
beizubringen,
dass
man
nicht
mit
dem
Herzen
vom
anderen
Geschlecht
zu
spielen
hat.
Eine
Ehe
beginnt
nach
1Mo2,24
dort,
wo
zwei
Partner
exklusiv
Zeit
miteinander
verbringen.
Die
aktuell
prägende
Moral
kümmert
sich
wenig
darum,
wer
mit
wem
Zeit
verbringt
und
wer
sich
in
wen
verliebt.
Erst
dann,
wenn
ein
Paar
schon
verbindlich
zusammen
ist,
fängt
man
an,
sich
zu
interessieren
und
zu
kontrollieren.
Nach
meinem
Modell
beginnt
die
Verantwortung
des
Einzelnen
aber
schon
lange
vor
der
Sexualität.
Wird
die
Eigenverantwortung
in
Bezug
auf
den
Beziehungsaufbau
so
gelebt,
wie
es
Gott
in
1Mo2,24
sagt,
dann
brauchen
sich
Eltern
und
Gemeinden
später
keine
Sorgen
machen,
wenn
ein
Paar
den
Schritt in die Sexualität wagt.
Frage
4:
Behauptest
du
im
Buch
wirklich,
dass
eine
Ehe
durch
die
Sexualität
geschlossen
wird?
Nein!
Aufgrund
von
1Mo2,24
sage
ich,
dass
eine
Ehe
dann
vor
Gott
geschlossen
ist,
wenn
die
im
Vers
erwähnten
drei
Säulen
vorhanden
sind:
Die
erste
Säule
bezeichne
ist
als
„Zeit
miteinander
verbringen“.
Die
zweite
Säule
bezeichne
ich
als
„Herz
miteinander
teilen“.
Und
die
dritte
Säule
besteht
aus
dem
Geschlechtsverkehr.
Die
Reihenfolge
in
diesem
Vers
ist
für
mich
wichtig,
obwohl
es
in
früheren
Zeiten
anders
herum
gelaufen
ist.
Zurzeit
des
Alten
Testaments
wurden
die
drei
Säulen
aufgebaut,
indem
man
zuerst
miteinander
Sex
hatte.
Erst
anschließend
konnte
ein
Paar
Zeit
miteinander
verbringen
und
sich
kennenlernen.
Für
den
Aufbau
einer
Beziehung
halte
ich
es
aber
für
besser,
wenn
ein
Paar
sich
an
die
Reihenfolge
von
1Mo2,24
hält.
Erst
nachdem
man
sich
von
seinen
Eltern
gelöst
hat,
erst
nachdem
man
sich
viel
Zeit
dafür
genommen
hat,
ein
Herz
und
eine
Seele
zu
werden,
erst
dann
sollte
man
den
Schritt in die Sexualität wagen.
Manche
Kritiker
verstehen
diesen
Dreierschritt
in
meinem
Buch
scheinbar
falsch.
Natürlich
steht
am
Ende
der
Reihenfolge
von
1Mo2,24
die
Sexualität.
Aber
eine
Ehe
wird
nicht
durch
die
Sexualität
geschlossen,
sondern
dadurch,
dass
alle
drei
Säulen
vorhanden
sind
und
gelebt
werden.
Konkret:
Ein
Paar,
dass
nur
Sex
miteinander
hat,
sich
aber
sonst
keine
Zeit
füreinander
nimmt
und
keine
herzensmäßige
Einheit
bildet,
ist
in
meinen
Augen
nicht
verheiratet.
Von
so
einem
Fall
spricht
Jesus
in
Joh4,16-18.
Daran
würde
modern
gesprochen
übrigens
auch
der
Trauschein
nichts
ändern!
In
meinen
Augen
besteht
eine
Ehe
vor
Gott
dort,
wo
ALLE
DREI
Säulen
einer
Ehe
vorhanden
sind.
Sexualität
ALLEIN schafft keine Ehe!
Frage
5:
Wieso
arbeitest
du
im
Buch
mit
so
klaren
Gegensätzen?
Polarisierst
du
nicht
zu
stark
und
schaffst
so
unnötige
Fronten
zwischen
dir
und
den
Vertretern
der
aktuell
prägenden
Moral?
Es
ist
nicht
meine
Absicht,
in
einem
negativen
Sinne
Fronten
zu
schaffen.
Aber
es
ist
nun
mal
eine
Tatsache,
dass
es
neben
der
aktuell
prägenden
Moral
kaum
eine
andere
Meinung
zum
Thema
gibt.
Fronten
entstehen
dort,
wo
die
eine
Seite
nicht
gelernt
hat,
auf
respektvolle
Art
mit
anderen
Meinungen
umzugehen.
Ich
versuche
in
meinem
Buch
sehr
respektvoll
mit
den
Vertretern
der
aktuell
prägenden
Moral
umzugehen.
Umgekehrt
kann
ich
das
nicht
immer
so
behaupten.
Könnte
es
sein,
dass
einige
Vertreter
der
aktuell
prägenden
Moral
es
schon
als
Angriff
verstehen,
wenn
man
ihre
Sichtweise
hinterfragt?
Wenn
dem
so
wäre,
dann
läge
das
Problem
nicht
auf
meiner
Seite!
Ich
habe
noch
nie
ein
Problem
mit
anderen
Meinungen
gehabt
und
bin
offen
für
kontroversen
Austausch.
Frage
6:
Du
sprichst
viel
vom
privaten
Anfang
einer
Ehe.
Doch
welche
Rolle
spielt
Gott
in
einer
Partnerschaft?
Ab
wann
segnet
er
eine
Ehe?
Ich
betone
den
privaten
Anfang
einer
Ehe,
um
zu
zeigen,
dass
es
über
Jahrtausende
hinweg
keinen
staatlichen
Ehebeginn
gegeben
hat.
Eine
Ehe
wurde
über
Jahrtausende
hinweg
immer
durch
den
Konsens
zweier
Menschen
im
privaten
Rahmen
geschlossen.
Zurzeit,
als
das
Neue
Testament
entstand,
galt
das
gegenseitige
Eheversprechen
sogar
dann,
wenn
ausser
den
Partnern
niemand
sonst
mit
dabei
war.
Dem
gegenüber
stelle
ich
dann
die
heutige
Form:
Ein
Paar
muss
sich
auch
heute
immer
noch
das
Ja-
Wort
zusprechen.
Aber
eine
Ehe
ist
erst
dann
vor
dem
Gesetz
gültig,
wenn
ein
staatlicher
Vertreter
dieses
Eheversprechen
bezeugt
und
beglaubigt.
Das
ist
der
entscheidende
Unterschied
zu
all den Jahrtausenden zuvor.
In
meinem
Buch
plädiere
ich
dafür,
dass
eine
Ehe
vor
Gott
nicht
dadurch
zustande
kommt,
weil
eine
Standesbeamtin
oder
einer
Standesbeamter
dabei
ist.
Gott
segnet
eine
Ehe,
wenn
ein
Paar
nach
1Mo2,24
seine
Beziehung
aufgebaut
hat
und
ihn
bittet,
ein
Teil
ihrer
Beziehung
zu
sein.
Dieser
Schritt
ist
nicht
abhängig
vom
Standesamt!
Dieser
Schritt
kann
nach
meinem
Verständnis
auch
dann
passieren,
wenn
außer
dem
Paar
niemand
sonst
mit
dabei
ist.
Das
bedeutet
aber
nicht,
dass
es
immer
so
sein
muss!
Selbstverständlich
könnte
sich
ein
Paar
das
Eheversprechen
auch
in
der
Gegenwart
ihrer
Familien,
ihres
Hauskreises
oder
vor
der
Gemeinde
geben.
Wichtig
ist
mir,
dass
dem
Leser
klar
wird:
Der
Segen
Gottes
hängt
nicht
am standesamtlichen Trauschein.
Frage
7:
Im
Buch
geht
es
um
Sex
vor
dem
Trauschein
und
die
Frage,
ab
wann
eine
Ehe
beginnt.
Die
Bibel
spricht
aber
von
einem
Ehebund,
den
wir
mit
und
durch
Gott
eingehen.
Kommt
dieser
Teil
in
deinem
Buch
nicht
zu
kurz?
In
der
Bibel
geht
es
immer
wieder
um
Bünde,
die
Gott
mit
Menschen
bzw.
mit
seinem
Volk
geschlossen
hat.
Mit
Bund
ist
eine
Art
Vertrag
gemeint,
bei
der
gegenseitige
Rechte
und
Pflichten
besprochen
werden.
Einige
der
Propheten
im
Alten
Testament
haben
den
Bund
zwischen
Gott
und
Israel
mit
einer
Ehe
verglichen.
Sie
beziehen
sich
dabei
auf
die
Ehetradition
im
alten
Orient,
wo
eine
Ehe
zwischen
den
Familienoberhäuptern
abgesprochen
wurde.
Ich
schreibe
in
meinem
Buch
viel
darüber,
dass
es
diese
Absprachen gegeben hat.
Das
Problem
ist
aber,
dass
der
Ehebund
in
vielen
christlichen
Kreisen
in
einem
fast
sakramentalen
Sinne
verstanden
wird.
Entweder
wird
gesagt:
Gott
ist
erst
dann
Teil
einer
Beziehung,
wenn
ein
Paar
standesamtlich
verheiratet
ist.
Oder
es
wird
behauptet:
Gott
ist
erst
dann
Teil
einer
Beziehung,
wenn
ein
Paar
kirchlich
geheiratet
hat.
Ich
plädiere
in
meinem
Buch
dafür:
Gott
ist
genau
dann
Teil
einer
Beziehung,
wenn
das
Paar
aufgrund
von
1Mo2,24
geprüft
hat,
ob
es
verbindlich
zusammen
bleiben
möchte
und
sich
dazu
entscheidet,
die
drei
Säulen
aus
diesem
Vers
zu
leben.
Natürlich
kann
ein
Paar
zusätzlich
noch
standesamtlich
heiraten,
weil
es
so
eine
gute,
rechtliche
Absicherung
für
sich
und
seine
Kinder
bekommt.
Natürlich
kann
ein
Paar
auch
noch
kirchlich
heiraten,
weil
es
so
die
gesellschaftliche
Öffentlichkeit
erreicht.
Aber
der
Segen
Gottes
hängt
nach
meinem
Verständnis
nicht
von
diesen
Schritten ab.
Frage
8:
Du
sprichst
viel
von
der
Eigenverantwortung
eines
Paares.
Legt
das
nicht
eine
„unmenschliche
Last“
auf
junge
Leute?
Wie
sollen
den
Teenager
schon
wissen,
ob
sie
ihre
Jugendliebe
tatsächlich
heiraten
werden?
Wie
schon
gesagt:
Ich
habe
bei
dem
Buch
keine
Teenager
im
Blick.
Um
die
drei
Säulen
nach
1Mo2,24
leben
zu
können,
braucht
es
ein
Reife,
die
meiner
Meinung
nach
in
der
Pubertät
und
auch
bei
vielen
Jugendlichen
noch
nicht
vorhanden
ist.
Eigenverantwortung
können
nur
solche
Personen
übernehmen,
die
von
ihrer
kognitiven
Fähigkeit
in
der
Lage
dazu
sind.
Das
bedeutet
konkret:
Genauso
wenig,
wie
ich
einem
Teenager
meinen
Autoschlüssel
gebe,
genauso
wenig
werde
ich
ihn
dabei
unterstützen,
wenn
er
mich
fragen
würde,
ob
er
mit
seiner
Freundin
Sex
haben
kann.
Das
Problem
in
der
Praxis
besteht
darin,
dass
Teenager
bei
solchen
Dingen
nicht
fragen.
Hier
geht
es
aber
um
die
Frage,
in
welchem
Verhältnis
wir
zu
den
Teenagern
stehen, die uns anvertraut worden sind?
Ich
beschreibe
ein
Beziehungsmodell,
bei
dem
die
Eigenverantwortung
mehr
in
den
Blick
tritt
als
die
Kontrolle.
Das
ist
korrekt.
Aber
ich
kann
nicht
die
Verantwortung
dafür
übernehmen,
den
einzelnen
Teenagern
und
Jugendlichen
diese
Eigenverantwortung
beizubringen.
Ich
bin
davon
überzeugt,
dass
das
Beziehungsmodell
nach
1Mo2,24
funktioniert.
Aber
Eltern
und
Gemeinden
haben
die
Verantwortung,
ihren
Kindern
schon
lange
vor
der
Pubertät
beizubringen,
dass
eine
Ehe
nicht
erst
beim
Trauschein
beginnt.
Ich
möchte
mit
dieser
Aussage
nicht
provozieren:
Aber
ich
bin
tatsächlich
der
Meinung
das
nicht
mein
Buch,
sondern
die
aktuell
prägende
Moral
eine
„unmenschliche
Last“
auf
viele
Paare
legt.
Denn
dort
werden
reife
Menschen
bevormundet.
Paare
werden
zu
einem
standardisierten,
moralischen
Verhalten
gezwungen,
dem
in
vielen
Fällen
jegliche
Logik
und
jeglicher
biblische Bezug fehlt.
Frage
9:
Was
ist,
wenn
Teenager
oder
Jugendliche
Sex
hatten
und
dann
einsehen,
dass
es
ein
Fehler
war?
Ist
durch
solche
Fehltritte
schon
eine
Ehe
entstanden?
Müssen
Jugendleiter
mit
solchen
Paaren
einen
Scheidungskurs
durchlaufen?
Wie
schon
mehrfach
gesagt:
Ich
bin
nicht
der
Meinung,
dass
eine
Ehe
vor
Gott
allein
durch
die
Sexualität
entsteht!
Entsprechend
ist
in
meinen
Augen
keine
Ehe
entstanden,
wenn
Teenagern
oder
Jugendlichen
ein
sexueller
Fehltritt
passiert.
Natürlich
hat
es
Konsequenzen,
wenn
zwei
Menschen
miteinander
schlafen.
Wir
wissen
heute,
dass
beim
Geschlechtsverkehr
das
Hormon
Oxytocin
ausgeschüttet
wird.
Ein
Oxytocin-Schub
beim
Orgasmus
löst
ein
Gefühl
von
Verbundenheit
und
Vertrautheit
aus.
Sexualwissenschaftler
sprechen
beim
Oxytocin
darum
auch
von
einem
Bindungshormon.
Darüber
hinaus
passiert
gerade
beim
Geschlechtsverkehr
etwas
mit
der
Psyche
von
Menschen.
Umgangssprachlich
spricht
man
ja
davon,
dass
man
sein
„erstes
Mal“
niemals
vergisst.
Vermutlich
spricht
Paulus
von
diesen
Zusammenhängen
in
1Kor6,18,
wo
er
sagt,
dass
eine
sexuelle
Sünde
dem
eigenen Leib schadet.
Ich
schreibe
das,
um
zu
zeigen,
dass
ein
sexueller
Fehltritt
nicht
vollkommen
egal
ist.
Aber
aus
Gottes
Perspektive
ist
eine
sexuelle
Sünde
nicht
schwerwiegender
als
sonst
irgendeine
Sünde!
Der
Römerbrief
schreibt
sehr
deutlich,
dass
durch
den
Glauben
an
Jesus
Christus
die
Strafe
für
jede
Sünde
in
unserem
Leben
weggenommen
worden
ist.
Wir
dürfen
also
jedem
in
unseren
Gemeinden
die
volle
Gnade
zusprechen,
wenn
es
zu
einem
sexuellen
Fehltritt
gekommen
ist.
Anschließend
braucht
es
sicher
keinen
Scheidungskurs!
Stattdessen
würde
ich
dafür
plädieren,
Mut
und
Hoffnung
zuzusprechen.
Das
geniale
an
unserem
Glauben
ist
ja,
dass
Gott
auch
auf
„krummen
Linien
gerade
schreiben“
kann!
Er
ist
in
der
Lage,
aus
unserem
„Mist
den
allerbesten
Dünger“
zu
machen!
Gott
ist
ein
„Gott
der
zweiten,
dritten
und
vierten
Chance“!
Genau
das
und
nichts
anderes
sollten
wir
unseren
Leuten mitgeben.
Frage
10:
Du
schreibst
darüber,
dass
Gemeinden
überlegen
könnten,
Paare
ohne
Trauschein
zu
segnen.
In
der
Schweiz
ist
es
gesetzlich
verboten,
eine
kirchliche
Hochzeit
ohne
vorangegangene
standesamtliche
Trauung
zu
feiern.
Rufst
du
zum
Gesetzesbruch
auf?
Da
ich
selbst
in
der
Schweiz
lebe,
ist
mir
natürlich
bekannt,
dass
bei
uns
eine
kirchliche
Trauung
ohne
standesamtliche
Hochzeit
verboten
ist.
Ich
habe
dieses
Buch
aber
nicht
nur
für
Schweizer
geschrieben
und
in
Österreich
und
Deutschland
gibt
es
dieses
Gesetz
nicht.
Darüber
hinaus
geht
es
im
Artikel
97,
Absatz
3
des
Schweizerischen
Zivilgesetzbuches
nicht
um
ein
Verbot,
die
Beziehung
von
zwei
Menschen
zu
segnen.
Die
evangelischen
Landeskirchen
in
der
Schweiz
bieten
die
Segnung
von
Paaren
ohne
Trauschein
sogar
explizit
an.
Es
geht
darum,
dass
man
in
der
Schweiz
nicht
sagen
darf,
dass
ein
Paar
VERHEIRATET
ist,
solange
es
nicht
den
standesamtlichen
Trauschein
hat!
Ein
Notar
für
Familienrecht
hat
mir
empfohlen,
bei
Paaren
ohne
standesamtliche
Eheschließung
alternative
Formulierungen
zu
benutzen.
Bei
der
Segnung
eines
Paares
ohne
Trauschein
könnte
man
zum
Beispiel
folgendes
sagen:
„Liebe
X
und
lieber
Y.
Ihr
habt
eure
Beziehung
aufgrund
der
drei
Säulen
nach
1Mo2,24
aufgebaut.
Ihr
wisst,
was
Gott
in
seinem
Wort
über
die
Beziehung
zwischen
zwei
Menschen
sagt
und
habt
mir
bestätigt,
dass
ihr
so
leben
wollt.
Darum
möchte
ich
eure
Lebensgemeinschaft
im
Beisein
der
ganzen
Gemeinde
unter
den
Segen
Gottes
stellen
…“
Ich
wünsche
mir,
dass
Freikirchen
aufhören,
Paare
ohne
Trauschein
von
einer
Segnungsfeier
auszugrenzen
und
stattdessen
bereit
werden, flexible Lösungen zu suchen.
Behauptungen und Antworten
Zehn falsche Behauptungen
Behauptung
1:
Das
Buch
ist
eine
Abrechnung
mit
der
aktuell
prägenden
Moral
und
greift
deren
Vertreter
in
ungebührlicher
Art
und
Weise
an!
Die
Worte
Abrechnung
und
Angriff
halte
ich
für
falsch
gewählt.
Ich
habe
mir
große
Mühe
gegeben,
die
Meinung
der
aktuell
prägenden
Moral
wertschätzend
darzustellen
und
respektvoll
zu
beurteilen.
Wenn
sich
Vertreter
der
aktuell
prägenden
Moral
allerdings
angegriffen
fühlen,
weil
ich
ihre
Meinung
hinterfrage,
ist
das
natürlich
ein
anderes
Thema.
Könnte
es
sein,
dass
manch
ein
Pastor
nicht
gewohnt
ist,
dass
man
seine
Meinung
in
Frage
stellt?
Ich
gehe
in
meinem
Buch
davon
aus,
dass
jede
menschliche
Erkenntnis
ein
Stückwerk
ist
(1Kor13,9).
Aus
diesem
Grund
sollten
wir
grundsätzlich
offen
sein,
uns
und
unsere
Tradition
hinterfragen
zu
lassen.
Wer
nicht
bereit
ist,
über
seine
Position
zu
diskutieren,
der
ist
sich
seiner
Sache
womöglich
gar
nicht
so
sicher,
wie
es
im
ersten Moment scheint.
Darüber
hinaus
hat
sich
dieses
Buch
über
fast
10
Jahre
hinweg
entwickelt.
Eine
Abrechnung
wäre
aus
einer
Verletzung
heraus
entstanden.
Aber
die
Überlegungen
in
diesem
Buch
stammen
aus
einem
Ehevorbereitungskurs,
den
ich
als
Pastor
während
meiner
Dienstzeit
in
Österreich
geschrieben
habe.
Über
etliche
Jahre
hinweg
habe
ich
die
drei
Säulen
der
Ehe
in
verschiedenen
Hauskreisen
in
der
Schweiz
gelehrt.
Durch
verschiedene
Gespräche
wurde
ich
ermutigt,
diese
Überlegungen
als
Buch
herauszugeben.
Die
„Trauscheinlüge?“
ist
keine
Abrechnung,
sondern
das
Produkt
von jahrelangem (Bibel-)Studium.
Behauptung
2:
Das
Buch
macht
die
Ehe
klein,
fördert
den
Ausverkauf
der
Ehe
und
zerstört
die
Familie!
In
dieser
Behauptung
wird
deutlich,
wie
innerhalb
der
aktuell
prägenden
Moral
gedacht
wird:
Ehe
und
Familie
hängen
in
dieser
Sichtweise
vom
standesamtlichen
Trauschein
ab.
Ich
empfinde
diese
Sichtweise
verengt.
Die
Scheidungsrate
zeigt
deutlich,
dass
der
Trauschein
sicher
nicht
dazu
führt,
dass
eine
Ehe
stabil
bleibt
und
Familien
nicht
auseinander
gerissen
werden.
Der
Eheschluss
auf
dem
Standesamt
ist
eine
Möglichkeit,
eine
Ehe
rechtlich
abzusichern.
Aber
er
ist
kein
Garant
dafür,
dass
diese
Ehe
hält.
Wer
seine
Beziehung
nach
1Mo2,24
aufgebaut
hat
und
versucht,
sein
Leben
in
der
Abhängigkeit
mit
Gott
zu
leben,
der
hat
eine
gute
Chance,
dass
seine
Ehe
und
Familie
Segen
erfährt.
Dieser
Segen
ist
aber
sicher
nicht
abhängig
vom
standesamtlichen
Trauschein.
Am
Ende
gibt
es
keine
Garantien.
Dort,
wo
zwei
Menschen
miteinander
leben,
kann
es
im
Laufe
der
Zeit
mit
oder
ohne
Trauschein
zu
Situationen
kommen,
die
eine
Beziehung
zerstören.
Ich
mache
in
meinem
Buch
nicht
die
Ehe
klein,
ich
löse
die
gesegnete
Beziehung
zweier
Menschen
nur
vom
standesamtlichen
Trauschein.
Behauptung
3:
Das
Buch
ruft
dazu
auf,
nicht
mehr
standesamtlich
zu
heiraten!
Es
hat
einen
rein
individualistischen
Ansatz
und
ignoriert
die
öffentliche
Bedeutung
der
Ehe
für
eine
Gesellschaft!
An
etlichen
Stellen
im
Buch
sage
ich,
dass
der
standesamtliche
Eheschluss
eine
gute,
rechtliche
Absicherung
für
eine
Ehe
darstellt.
Für
die
meisten
jungen
Paare
bietet
das
Standesamt
darum
die
kostengünstigste
Möglichkeit,
einen
Ehe-
und
Erbvertrag
zu
bekommen.
Darum
rate
ich
den
meisten
Paaren,
früher
oder
später
den
standesamtlichen
Trauschein
in
Erwägung
zu
ziehen.
Es
gibt
aber
Situationen,
wo
das
standesamtliche
Rechtspaket
nicht
die
beste
Option
darstellt.
Beispielsweise
dann,
wenn
schon
Kinder
bzw.
Vermögen
aus
früheren
Partnerschaften
vorhanden
sind.
Die
Sichtweise
der
aktuell
prägenden
Moral
hat
aus
dem
standesamtlichen
Trauschein
etwas
gemacht,
was
er
nicht
ist.
Der
Trauschein
ist
nicht
Gottes
Maßstab
für
eine
gesegnete
Ehe!
Der
Trauschein
ist
ein
staatlicher
Ehe-
und
Erbvertrag,
der
eine
Beziehung
absichern
kann.
Aber
genauso,
wie
ich
vor
dem
Abschluss
einer
Versicherung
die
Versicherungsbedingungen
prüfe,
sollte
einem
christlichen
Paar
erlaubt
sein,
die
Bedingungen
in
einem
Ehe-
und
Erbvertrag
zu
prüfen.
Ich
kenne
Paare,
die
aus
rationalen
Gründen
niemals
den
standesamtlichen
Trauschein
gewählt
hätten,
wenn
dieser
in
unseren
christlichen
Kreisen
nicht
sakramentalisiert
worden
wäre.
Von
der
Bibel
her
gibt
es
keinen
Grund,
eine
standesamtliche
Eheschließung
einem
notariellen
Erb-
oder
Konkubinatsvertrag
vorzuziehen.
In
Bezug
auf
die
Öffentlichkeit
habe
ich
gerade
in
dieser
erweiterten
Fassung
des
Buches
einiges
geschrieben.
Der
standesamtliche
Trauschein
kann
eine
sehr
anonyme
Angelegenheit
sein.
Die
gesellschaftliche
Öffentlichkeit
bekommt
von
einer
Beziehung
nur
dann
etwas
mit,
wenn
das
Paar
seine
Beziehung
in
der
Öffentlich
bekannt
macht
und
lebt.
Dieser
Schritt
in
die
Öffentlichkeit
ist
aber
nicht
vom
Trauschein
abhängig.
Jede
Lebensgemeinschaft
kann
seine
Beziehung
vor
der
Gemeinde
segnen
lassen
und
anschließend
mit
Familie
und
Freunden
feiern
gehen.
Bilder
in
den
sozialen
Medien
zeigen
sehr
deutlich,
ob
ein
Mensch
in
einer
festen
Partnerschaft
lebt oder nicht.
Behauptung
4:
Das
Buch
ist
für
die
Seelsorge
eine
Katastrophe!
Es
ist
eine
Gefahr
für
junge
Christen!
Ich
weiß
von
Christen,
die
irgendwann
herausgefunden
haben,
dass
sie
gemäß
des
Hochzeitsdatums
ihrer
Eltern
viel
zu
früh
auf
die
Welt
gekommen
sind.
Es
war
ein
Schock
zu
erfahren,
dass
die
Eltern
offensichtlich
selbst
Sex
vor
dem
Trauschein
gehabt
hatten,
obwohl
sie
ihre
Kinder
im
Sinne
der
aktuell
prägenden
Moral
erzogen
haben.
Eine
andere
Rückmeldung
hat
mich
besonders
schockiert.
Eine
Pflegefachperson
schrieb
mir,
dass
sie
immer
wieder
Mädchen
aus
Freikirchen
erlebt,
die
Abtreibungen
durchführen
lassen.
Ist
es
in
manchen
Kreisen
wirklich
leichter,
ein
Baby
zu
töten,
als
zuzugeben,
Sex
vor
dem
Trauschein
gehabt
zu
haben?
Immer
wieder
höre
ich
von
Paaren,
die
von
ihrem
Pastor
zitiert
wurden,
weil
sie
gemeinsam
in
Urlaub
gefahren
sind.
Anderen
Paaren
wird
die
kirchliche
Hochzeit
verweigert,
weil
sie
schon
vor
der
standesamtlichen
Trauung
zusammen
gezogen
waren.
Viele
Pastoren
fordern
solche
Paare
auf,
für
einige
Monate
auseinander
zu
ziehen,
bevor
eine
kirchliche
Trauung
wieder
möglich
ist.
All
das
halte
ich
für
eine
seelsorgerliche
Katastrophe!
Ich
kann
mir
nicht
erklären,
wieso
mache
Christen
meinen,
dass
die
aktuell
prägende
Moral
mit
ihrer
Fixierung
auf
den
Trauschein
die
seelsorgerlich bessere Alternative ist?
Es
wird
immer
solche
Menschen
geben,
die
ihre
Grenzen
überschreiten
und
Dinge
tun,
die
sie
später
bereuen.
Das
ist
bei
der
aktuell
prägenden
Moral
nicht
anders
als
bei
dem
Modell,
dass
ich
in
diesem
Buch
vorschlage.
Seelsorge
und
Begleitung
wird
es
also
immer
brauchen.
Die
Frage
ist,
welches
Modell
logischer,
lebbarer
und
biblischer
ist.
Für
mich
persönlich
ist
die
Antwort:
Das
Modell
der
drei Säulen aus 1Mo2,24!
Behauptung
5:
Das
Buch
vertritt
einen
humanistischen
Ansatz!
Mit
Humanismus
wird
eine
Denkweise
bezeichnet,
bei
der
man
Menschen
zutraut,
eigenverantwortlich
für
ihr
eigenes
Wohl
entscheiden
zu
können.
Für
manche
Christen
ist
„Humanismus“
ein
Reizwort,
weil
einige
bekannte
Humanisten
Atheisten
waren
und
die
Sündhaftigkeit
des
Menschen
verneint
haben.
Aber
nichts
desto
trotz
sind
viele
Ansätze,
die
aus
dem
Humanismus
entstanden
sind,
gute
Ansätze.
Unser
heutiges
Freiheitsverständnis,
unser
Bildungs-
und
Sozialsystem
sähe
vollkommen
anders
aus,
wenn
es
keine
Aufklärung
und
die
vielen
Strömungen
des
Humanismus
gegeben
hätte.
Ich
plädiere
in
meinem
Buch
dafür,
dass
Paare
eigenverantwortlich
entscheiden
sollten,
wie
sie
ihre
Beziehung
aufbauen
und
leben
wollen.
Von
der
Bibel
her
glaube
ich
zu
sehen,
dass
Gott
uns
Menschen
diese
Freiheit
gegeben
hat.
In
diesem
Sinne
vertrete
ich
in
meinem
Buch
tatsächlich
einen
humanistischen
Ansatz!
Da
ich
aber
ebenso
davon
ausgehe,
dass
jeder
Mensch
ein
Sünder
ist,
glaube
ich
auch,
dass
eine
Beziehung
am
besten
unter
der
Führung
Gottes
gelingt.
Vielleicht
wäre
es
darum
besser
zu
sagen,
dass
ich
einen
christlich-
humanistischen
Ansatz
in
meinem
Buch
vertrete.
Behauptung
6:
Das
Buch
ist
für
Menschen
ausserhalb
der
Kirchen
nicht
geeignet!
Das
stimmt!
Das
Buch
behandelt
eine
Frage,
die
Menschen
ausserhalb
unserer
Freikirchen
in
der
Regel nicht interessiert.
Behauptung
7:
Das
Buch
entgeistlicht
die
Ehe,
weil
es
die
kirchliche
Hochzeit
nicht
fördert!
In
meinem
Buch
geht
es
tatsächlich
kaum
um
die
kirchliche
Hochzeit.
Ich
bespreche
diesen
Punkt
nur
im
Zusammenhang
mit
dem
Prinzip
der
Öffentlichkeit.
Der
Grund
dafür
ist
folgender:
Die
wenigsten
Vertreter
der
aktuell
prägenden
Moral
schreiben
in
ihren
Veröffentlichungen,
dass
eine
gesegnete
Ehe
vor
Gott
bei
der
kirchlichen
Hochzeit
anfängt.
In
der
Regel
geht
man
in
der
aktuell
prägenden
Moral
davon
aus,
dass
eine
gesegnete
Ehe
auf
dem
Standesamt
beginnt!
Ich
persönlich
denke,
dass
eine
gesegnete
Ehe
vor
Gott
WEDER
auf
dem
Standesamt
NOCH
in
der
Kirche
beginnt.
Ich
plädiere
dafür,
dass
eine
gesegnete
Ehe
vor
Gott
dort
beginnt,
wo
ein
Paar
überein
kommt,
alle
drei
Säulen
nach
1Mo2,24
miteinander
leben
zu wollen.
Anschließend
sollte
sich
ein
Paar
dann
überlegen,
wie
es
seine
Beziehung
absichern
möchten
(Prinzip
der
Absicherung).
Desweitern
sollte
ein
Paar
darüber
sprechen,
wie
es
seine
Beziehung
öffentlich
leben
will
(Prinzip
der
Öffentlichkeit).
Ich
schreibe
von
diesen
Prinzipien
bewusst
nüchtern.
Denn
von
der
Bibel
her
gibt
es
keinen
Grund,
dass
Prinzip
der
Absicherung
und
das
Prinzip
der
Öffentlichkeit
zu
vergeistlichen.
Erst
durch
die
Entstehung
des
Ehesakraments
im
Mittelalter
ist
es
zu
einer
vergeistlichten
Sicht
auf
die
Ehe
gekommen.
Wir
sollten
uns
überlegen,
in
wie
weit
wir
uns
von
dieser
katholischen
Prägung
beeinflussen
lassen
wollen.
Mir
persönlich
ist
die
Sicht
von
Martin
Luther
wesentlich
einleuchtender.
Als
bewussten
Schritt
gegen
das
Ehesakrament
bezeichnete
er
die
Ehe
als
„weltliches
Ding“.
Für
Luther
war
die
Ehe
keine
geistliche
Sache,
sondern
ein
Ding
dieser
Welt,
über
das
man
nüchtern
und
sachlich sprechen und nachdenken kann.
Behauptung
8:
Das
Buch
ignoriert,
dass
Gott
Ehen
stiftet
und
zwei
Menschen
zusammenführt!
Tatsächlich
schreibe
ich
in
meinem
Buch
nicht
viel
darüber,
wie
zwei
Menschen
zusammen
finden
können.
Das
liegt
vor
allem
daran,
weil
es
im
Buch
nicht
um
diese
Frage
geht!
Behauptung
9:
Das
Buch
enthält
Fehler
und
Irrlehre!
Es
ist
natürlich
immer
möglich,
dass
sich
Fehler
einschleichen
oder
man
Erkenntnisse
im
Laufe
der
Zeit
revidiert.
Die
Hauptargumentation
in
meinem
Buch
sollte
aber
stimmen.
Ich
habe
viele
Jahre
über
meine
Thesen
nachgedacht,
viel
gelesen
und
natürlich
auch ausführlich vor Gott geprüft.
Behauptung
10:
Die
Bibelstellen
im
Buch
werden
einseitig
im
Sinne
des
Autors
ausgelegt!
Ich
bin
der
Meinung,
dass
die
Bibel
keine
große
Unterstützung
für
die
Sichtweise
der
aktuell
prägenden
Moral
bietet.
Das
möchte
ich
im
Buch
„Trauscheinlüge?“
zeigen.
Viele
Vertreter
der
aktuell
prägenden
Moral
sehen
das
natürlich
anders.
Sie
legen
dieselben
Bibelstellen im Sinne ihrer Sicht aus. Jeder
Leser
hat
die
Eigenverantwortung,
die
unterschiedlichen
Sichtweisen
zu
prüfen
und
sich
seine
persönliche
Meinung
zu
bilden.
© 2022